Während viele von euch in den Herbstferien ihre Zeit im Urlaub, mit Freunden oder vor der Konsole verbracht haben, haben Justus und ich uns in die Eifel begeben, um an einem einwöchentlichen Ferienkurs zum Thema China teilzunehmen. Diese Schülerakademie ist eine der vielen Projekte von Bildung und Begabung, welche außerschulische Förderformate für Talente und Begabte anbieten.

Auf diese Akademie sind wir durch unsere ehemalige Klassenlehrerin Frau Dr. Schreiner aufmerksam geworden. Also sind wir in der zweiten Ferienwoche nach Kyllburg nähe Bitburg in die Eifel gefahren. Ich weiß, was ihr denkt, aber leider gab es für uns nicht die Möglichkeit DEN Satz zu sagen: „bitte ein Bitt!“ Die Akademie hatte strenge Hygiene Maßnahmen, weswegen wir direkt nach der Ankunft einen Coronatest machen mussten und erst nach der Bestätigung des negativen Ergebnisses richtig ankommen durften. Und danach die Anlage auch nicht mehr verlassen durften.

Am Anreisetag wurden wir auf Zimmer eingeteilt und über den Wochenablauf informiert. Nach dem ersten Plenum durften wir uns mit einer warmen Mahlzeit stärken und mussten danach auch schon in unsere im Voraus gewählten Kurse: Justus und Ich hatten uns für den Kurs „Politik im 21. Jahrhundert“ entschieden. An unserem ersten Abend an der Akademie bekamen wir einen Schnelldurchlauf durch die chinesische Geschichte und Politik. An Tag zwei ging es dann richtig los. Wir standen um sieben Uhr auf, was für andere in den Ferien niemals in Frage kommen würde, und mussten um acht Uhr fürs Plenum bereitstehen. Dort ging es um den Tagesablauf und zum wach werden: Frühsport!!

Den größten Teil der Zeit verbrachten wir allerdings damit, uns zu testen. Ja, genau wir mussten jeden Tag einen Coronatest machen! Um 8:30 Uhr gab es dann ein simples Frühstücksbuffet und danach ging es für gute drei Stunden in den Kurs. Unsere beiden Kursleiter Robin und Fabian waren ca. 30 Jahre alt und schrieben beide gerade ihre Doktorarbeit in Sinologie an der Universität Tübingen. Sie hatten mehrere Jahre in China gelebt und konnten uns zehn Kursteilnehmern viel über die chinesische Politik berichteten.

In unsere Zeit an der Akademie besprachen wir umfassend verschiedene Themenbereiche der Chinesischen Politik, wie z.B. den 20. Parteitag der KPCh, der gerade geendet hatte, die Politik von Taiwan, Hongkong und Macao, welches ehemalige Kolonialstädte waren und noch vieles mehr. Nach unser Kurseinheit gab es relativ früh ein dreigängiges Mittagessen, das aber nicht asiatisch, sondern sehr deutsch war. Nach dieser Stärkung stand Chinesisch auf dem Stundeplan. Wir lernten in dem Kurs natürlich die Sprache, bekamen aber auch viele Infos über die chinesische Kultur. Das Ganze auf spielerische Art und Weise, das hat wirklich Spaß gemacht und für’s Überleben in China würde es jetzt auch bei Justus und mir schon reichen. Nach dem täglichen Sprachkurs bekamen wir bei kursübergreifenden Angeboten andere Eindrücke. Das waren z. B. diverse Sportarten, wie Fußball oder Basketball, aber auch andere Dinge, wie chinesisches Schach, Informationen über Nordkorea, oder am ersten Tag gemeinsam Formel 1 schauen. Nach dieser Freizeit ging es nochmal anderthalb Stunden in die Kurse und danach zum Abendessen, in Form einer klassischen Brotzeit.

Nach dieser letzten Mahlzeit gab es noch einmal die freiwilligen Angebote, oder man konnte sich schon früher bettfertig machen, da diese Woche wirklich anstrengend war. So sah ungefähr jeder Tag an der Akademie aus. Hört sich langweilig an? War es aber nicht!! Mittwoch- und Donnerstagmorgen unterhielten wir uns über Videokonferenz mit gleichaltrigen chinesischen Schülern. Also bei uns am Vormittag, in China um 17.00 Uhr. Es ging einmal um das Thema Nachhaltigkeit und das andere Mal um Kultur. Auf englisch und deutsch. Vor den Videokonferenzen wurde uns natürlich Bescheid gesagt, dass wir keine kritischen Fragen zur Politik stellen sollen, weil die Kinder und Lehrer dort sonst in Schwierigkeiten geraten würden. So blieb es zum Beispiel bei einem Gespräch über Musik. Während die chinesischen Schüler:innen amerikanische Musik hören, definiert sich die deutsche Jugend offensichtlich über Mark Foster. Lass ich jetzt mal so stehen. Was auch noch lustig war: Einer der Schüler trug ein Shirt von Nike – mit Adidas Streifen. Ok, andere Länder, andere Sitten!

Am Ende des Kurses durften wir den Journalisten Sicong Zou aus Honkong interviewen, das war wirklich interessant. Er erzählte uns auf englisch, wie ihm von der chinesischem Polizei gedroht wurde. Sie sagten, dass es seiner Familie schlecht gehen würde, wenn er weiter kritisch berichte. Er hat dann wirklich aufgehört zu schreiben! Nun lebt er in Prag mit seiner Familie und ist Gottseidank wieder journalistisch tätig.

Ich fand es extrem spannend, mit Justus die Möglichkeit zu haben, mehr über China zu erfahren. Tatsächlich fand ich die ganz andere Sprache so interessant, dass ich jetzt weiter chinesisch lerne.

Und daher kann ich euch sagen:

再见 (Auf Wiedersehen)

Jakob Feser/Justus Benedikt Maier, 10L2

 

 

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