Samstag, 15.03.2025, 10.00 Uhr in Hildesheim. Der Treffpunkt für das Baumprojekt des Gymnasium Andreanum befindet sich am Waldrand von Klein Escherde.

Dort angekommen werden wir sogleich dazu aufgefordert, mit unserem Auto einem Trecker zu folgen. Es geht etwas holprig den Waldweg hinauf, weiter oben parken wir und gehen zu Fuß über Stock und Stein einen Trampelpfad entlang zum auserkorenen Bepflanzungsstück.

Dort helfen wir beim Aufbau und warten auf Anweisungen der Forstmitarbeiter. Uns wird gezeigt, wie man mit der Wiedehopfhacke oder dem Spaten ein kleines Loch aushebt und die kleinen Lärchensetzlinge einpflanzt. Zum Glück gibt es genug Werkzeug und so nehmen wir uns ein paar Hacken und beginnen damit, ca. 20 cm tiefe Löcher zu graben. Die Stellen, wo die Löcher sein sollen, sind farblich vormarkiert. Sie liegen recht nah beieinander, aber das sei wohl nicht hinderlich, da sowieso nicht alle Setzlinge angehen würden. Ich hoffe allerdings, dass möglichst viele von ihnen einmal stattliche Lärchen werden. Mit viel Sorgfalt pflanzen wir die Setzlinge in die ausgehobenen Löcher, bedecken sie mit Erde und stampfen diese fest. Im Anschluss wird ein Loch mit einer Art Bohrer neben jeden Setzling in die Erde gebohrt und ein Bambusstab wird hineingesetzt. Die Stäbe haben mehrere Funktionen, sie dienen der Markierung der Pflanzen und auch als Schutz der kleinen Triebe vor dem Fegen durch Rehbock und Hirsch. Diese mögen es nämlich nicht, wenn die Bambusstäbe klappern, wenn das Geweih gegen jene kommt.

Auf jeden Fall ist die Arbeit recht kurzweilig, wenn auch nicht unanstrengend. Aber mein Team hat eine gute Arbeitseinteilung, mal hacken meine Freundin Anna (Abi 2017) und mein Mann Tobias (Abi 2017) die Löcher in die Erde und meine Schwester Lena (Abi 2025) und ich pflanzen die Setzlinge ein, mal ist es umgekehrt. Immer wieder hört man die Rufe von Frau Warneke "Schon 350", "372", "447", während fleißig gearbeitet wird. Unterstützung gibt es auch durch einen tierischen Helfer. Der Dackel eines Forstmitarbeiters passt ganz genau auf, dass auch alle Lärchen korrekt eingepflanzt werden. Wir kommen sehr gut voran und viel schneller als gedacht ist das erste Feld fertig. Zwischendurch kann man sich mit Getränken und Snacks stärken. Auch auf einem zweiten Feld wird bepflanzt bis alle Lärchensetzlinge in der Erde sind. Toll, was man gemeinsam in so kurzer Zeit schaffen kann. Knapp 1500 Bäume haben rund 58 fleißige Helfer*innen innerhalb von ca. drei Stunden eingegraben. „Einen Baum pflanzen“ kann jetzt jeder von uns von seiner Bucket List streichen. Zudem bekommen wir die Möglichkeit einen jener Bäume zu benennen oder mit unseren Namen zu kennzeichnen. Ich suche mir einen vielversprechenden Setzling aus und nenne ihn "Fridolin". Auch Anna, Tobias und Lena benennen einen Lärchensetzling. Ich hoffe, dass sie einst groß und stark werden. Ein Mitarbeiter der Forstgenossenschaft meint, dass in 80 Jahren unsere Enkel vielleicht Schränke aus dem Holz dieser Lärchen bauen könnten. Auf jeden Fall ist es ein schöner Gedanke, dass aus den kleinen Setzlingen hoffentlich einmal viele große Bäume werden. Es ist schön, einen Teil zur Aufforstung beizutragen.

    

Nach getaner Arbeit gibt es noch eine Stärkung an der Jägerhütte Wilhelmsruh. Im Anschluss bekommen auch noch alle Helfer*innen ein Baumpflanzzertifikat. Ein wirklich erfolgreiches Projekt. Darauf aufmerksam gemacht wurde ich übrigens von meiner Mutter, der Mitorganisatorin Susanne Herbrich. Ich muss sagen, es war wirklich alles gut durchdacht, geplant und organisiert und die Idee zum 800-jährigen Jubiläum 800 + x Bäume zu pflanzen, fand ich von vornherein sehr schön und auch nachhaltig. Ich hoffe, dass viele der Setzlinge heranwachsen und ich habe auch vor, in ein paar Jahren nach ihnen zu sehen. Zudem habe ich auch eine Baumpatenschaft übernommen.

Ein großes Dankeschön und viel Respekt geht auf jeden Fall an die Forstgenossenschaft Klein Escherde mit ihren Mitarbeitenden sowie an die Organisatorinnen Frau Warneke und Frau Herbrich. Und natürlich ein ganz großer Dank an alle fleißigen Helfer*innen, bestehend aus Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und ehemaligen Andreaner*innen. Ein wirklich tolles Projekt, das mir viel Freude bereitet hat.

Jennifer Pahl (Abiturjahrgang 2017)

 

Baumprojekt 800 + X des Gymnasium Andreanum gefördert von der