Auch in diesem Jahr haben die 6. Klassen im Rahmen des Präventionskonzepts das zweitägige Konflikttraining durchlaufen.

An zwei aufeinanderfolgenden Tagen trafen sich die Schülerinnen und Schüler morgens im Andachtsraum, wo der Schulsozialarbeiter sie empfing. Nach einer Aufwärmrunde, wo jeder blitzlichtartig und anhand verschiedener Smiley-Karten erzählen durfte, wie es ihm ging, wurde, um auch jeden wach zu machen, ein Spiel gespielt. 

Danach ging es auch direkt mit dem Thema los und beim „Meinungsbarometer“ wurden verschiedene Situationen vorgestellt. Jeder sollte nun spontan entscheiden, ob es sich dabei um einen Konflikt handelte oder nicht. In der anschließenden Besprechung wurde dann festgestellt, dass jeder Einzelne Situationen z.B. aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen unterschiedlich wahrnimmt. Außerdem wurde das „Eisbergmodell“ besprochen und der Unterschied zwischen „Konflikt“ und „Mobbing“ deutlich gemacht und an dieser Stelle auch näher auf das Thema Mobbing eingegangen. Des Weiteren wurde darüber gesprochen, wie wichtig es ist, eigene Grenzen zu setzen und wie dies geschehen kann.

Als anschließend dann die offizielle Definition von „Konflikt“ vorgestellt wurde, waren viele erstaunt, dass man schon von einem Konflikt spricht, wenn unterschiedliche Meinungen oder Interessen aufeinandertreffen.

Wie man dann in einer Konfliktsituation reagieren kann, wurde in Rollenspielen erprobt und die verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten, die dann gruppenweise vorgestellt wurden, wurden auf Karten an der Pinnwand gesammelt. Bei der Auswertung wurde anschließend festgestellt, dass die meisten Schülerinnen und Schüler „miteinander reden“ den anderen Reaktionen vorziehen würden, um einen Konflikt wirklich zu lösen, den meisten dies aber oft nicht gelingt und der Großteil im Alltag doch anders reagiert.

Darum sollte am nächsten Tag der Schwerpunkt auf dem Thema „Kommunikation“ liegen.

Nach einem gemeinsamen Start mit einem Aufwärmspiel hieß am zweiten Tag die erste Übung „Turmbau“. In Viererteams sollte ein möglichst hoher Turm aus Zeitungspapier gebaut werden. Nach einer Testphase, in der die Teams sich besprechen und ausprobieren durften, ging es in die Hauptphase – hier durfte nur noch nonverbal, kommuniziert werden. Das klappte in den meisten Gruppen erstaunlich gut und so konnte erfahren werden, dass Kommunikation auch ohne Worte gelingen kann, wenn man einander Aufmerksamkeit schenkt und der Empfänger die Botschaft des Senders richtig entschlüsseln kann.

 

In der Auswertungsrunde wurde dann das „Kommunikationsquadrat“ von Friedemann Schulz von Thun besprochen. Die nächste Übung hieß „Aktives Zuhören“ – das wurde in Zweierteams geübt und in der anschließenden Aufgabe sollten unter Berücksichtigung der zuvor erlernten Kommunikationsstrategien vorgegebene Konfliktsituationen – wieder in Zweierteams – gelöst werden. Bei der Vorstellung im Plenum kamen einige Schauspiel-Talente zum Vorschein und außerdem konnte beobachtet werden, dass Konflikte auf viele kreative Arten gelöst werden können, wenn man bereit dazu ist, sich auf das Gegenüber einzulassen und seine Sichtweise zu verstehen versucht.

Die Schülerinnen und Schüler haben an diesen beiden Projekttagen wichtiges Handwerkszeug erlernt, um selbstständig Konflikte zu lösen. Natürlich klappt das nur, wenn beide Parteien dafür bereit sind, dies auch umzusetzen. Im Konflikttraining wurde darum immer wieder darauf hingewiesen, dass es unterschiedliche Ansprechpersonen an unserer Schule gibt, die man um Unterstützung bitten kann, wenn sich der Konflikt nicht untereinander klären lässt.

Allen Schülerinnen und Schülern der 6. Klassen gutes Gelingen beim Umsetzen des Gelernten im Alltag!

 

Christian Buitenduif

Schulsozialarbeiter