Hildesheim (SpK). Kürzlich entdeckten junge Steinzeitforscher (Paläontologen) der Klassen 5L1 und 5E2 des Gymnasiums Andreanum in den Katakomben des Fahrradkellers spektakuläre Malereien, die eindeutig an die berühmten Kunstwerke in den Höhlen von Lascaux und Chauvet (Frankreich) erinnern.
Auch hier scheinen unsere Vorfahren ein beeindruckendes Zeugnis ihres Lebens vor etwa 15 000 bis 40 000 Jahren geschaffen zu haben. Die zahlreichen Jagdszenen geben Aufschluss über die damalige Tierwelt im Raum Hildesheim.
Man erkennt Mammuts, Hirsche, Bären, Wildpferde und Säbelzahntiger. Außerdem erfährt man Einzelheiten über die Jagdmethoden der hiesigen Steinzeitmenschen.
Offensichtlich jagte man auch große Tiere in organisierten Gruppen vorwiegend mit Speeren. Die Malereien bestätigen die Forschungsergebnisse zu den im Zusammenhang mit den Schöninger Speeren gemachten Knochenfunden in einem Braunkohletagebau im nur hundert Kilometer entfernten Schöningen.
Zur Anfertigung der zahlreichen Szenen wurde hauptsächlich Kohle und Ton verwendet. Neben den Tier- und Menschendarstellungen haben sich die Künstler mit Handabdrücken verewigt.
Anhand dieser „Signaturen“ kam man zu einer erstaunlichen Erkenntnis: im Gegensatz zu den Höhlenmalereien aus anderen Teilen der Welt hat man hier in Hildesheim erstmals Wandmalereien entdeckt, die ausschließlich von Kindern erschaffen wurden!
Wie lässt sich dieser weltweit einmalige Fund der kindlichen Höhlenmalerei interpretieren? Die internationale Forschergemeinschaft wird sich wohl in den nächsten Jahren noch intensiv mit dieser Frage auseinandersetzen müssen. Bis die Funde in den „Höhlen von Andreaux“ endgültig erforscht sind wird wohl noch einige Zeit vergehen.