Nach Monaten des Experimentierens, der Datenerhebung und der Standgestaltung war es letzte Woche endlich so weit: Am 22. Februar 2023 fand der Regionalwettbewerb Jugend forscht statt – in diesem Jahr endlich wieder in Präsenz! In der Halle 39 präsentierten die Teilnehmenden ihre Projekte den fachkundigen Jurys und den Besuchern des Wettbewerbs. Auch in diesem Jahr waren die Schüler:innen des Andreanum erfolgreich:
Welches Material ist am besten als Wärmedämmung geeignet?
Ole Mercier und Kasimir von Schlippe (6L1) haben sich im Fachgebiet Arbeitswelt mit verschiedenen Möglichkeiten der Wärmedämmung beschäftigt. Systematisch untersuchten sie natürliche Dämmmaterialien wie Laub, Stroh und Pellets, um in Zukunft Heizkosten einsparen zu können. Hierfür bauten sie selbstständig eine Kiste aus Styropor, die sie mit einer Heizplatte und zwei Temperaturfühlern ausstatteten. Ihre Versuche konnten eindeutig zeigen, dass Luft deutlich schlechter isoliert als Blätter oder Stroh.
Mehlwürmer helfen bei unserem Kunststoff-Problem
Charlotte Buchhester (6L1) ärgert es schon lange, dass immer mehr Kunststoffmüll unsere Umwelt verschmutzt. Da muss es doch eine Lösung geben? Im Internet hatte sie gelesen, dass Mehlwürmer Styropor fressen. Charlotte untersuchte dies systematisch und stellte fest: Die Mehlwürmer zerkauen oder fressen zwar Styropor, sie scheiden aber auch wieder kleine Styroporpartikel aus. Anders ist dies bei den selbst hergestellten biologisch abbaubaren Folien aus z.B. Glycerin und Kartoffel- bzw. Maismehl. Die Mehlwürmer fressen diese praktisch ohne Rückstände auf. Biologisch abbaubare Folien sind somit eine perfekte Alternative – in mehrfacher Hinsicht.
Für ihre wissenschaftlich korrekte Herangehensweise wurde Charlotte mit dem 1. Preis im Fachbereich Biologie ausgezeichnet. Sie nimmt vom 13.-15. April am Landeswettbewerb in Einbeck teil.
Kleber aus Lebensmitteln und Küchenchemikalien.
Johanna Palandt und Giulia Chiappetta (6L1) wollten selbst Klebestoff herstellen, der
ungiftig ist und von jedem in der eigenen Küche ganz leicht angerührt werden kann. Dafür mischten sie Wasser, Spüli und Mehl, das perfekte Mischungsverhältnis wurde nach und nach herausgearbeitet. Beim Praxistest überzeugte die selbst hergestellte Masse besonders beim Kleben von 2 Holzstücken. Selbst die 5 kg-Gewichte aus der Physiksammlung konnten die Stücke nicht mehr trennen.
Untersuchung der antioxidativen Wirkung von grünem- und schwarzem Tee
Manuel Metzner (Q1) hat untersucht, ob grüner Tee tatsächlich mehr Antioxidantien enthält als schwarzer Tee und somit tatsächlich als gesünder bezeichnet werden kann. Mithilfe der oszillierenden Ioduhr untersuchte er den Gehalt an Radikalfängern in verschiedenen Teesorten und kommt zu dem Ergebnis, dass der grüne Tee tatsächlich mehr Antioxidatien aufweist als der schwarze.
Funktionalität von Superabsorbern und Einflussfaktoren darauf sowie Einsatzmöglichkeiten
Frederik Schmitz (Q1) wollte wissen, wie viel Salzwasser, destilliertes Wasser bzw. Schwefelsäure von einem Superabsorber aufgenommen werden können. Dabei variierte er systematisch die Tropfgeschwindigkeit und stellte fest, dass sich die sofortige Absorption deutlich von der maximalen Absorption unterscheidet. Seine Erkenntnisse können z.B. für die Wasserversorgung in der Landwirtschaft von Bedeutung sein.
Beeinflussung der Reaktionsgeschwindigkeit des Landoltschen Zeitversuches
Nele Steinacker (Q1) untersuchte systematisch Einflussfaktoren auf die Landoltsche Zeitreaktion. Werden zwei zunächst farblose Flüssigkeiten zusammengegeben, so schlägt die Farbe nach einiger Zeit in ein tiefes Blau um. Nele variierte in vielen Versuchsreihen die Konzentrationen der eingesetzten Lösungen sowie die Temperatur und bestimmt die Zeit bis zur Blaufärbung.
Für ihre systematische Arbeit wurde Nele mit einem Jahresabo „Spektrum der Wissenschaft“ ausgezeichnet.
Wir züchten den größten Gummibären!
Nour Hajlawi (5M) hatte es sich zum Ziel gesetzt, einen möglichst großen Gummibären zu züchten. Dafür legte er Gummibärchen in verschiedene Flüssigkeiten, wie Zuckerwasser, Salzwasser, Alkohol, Spüli oder destilliertes Wasser. Nach 30 bzw. 60 Minuten wurde jedes Gummibärchen gewogen und vermessen. So konnte Nour ermitteln, dass die Bären in destilliertem Wasser am größten werden und in Salzwasser schrumpfen. Hier konnte er zudem belegen, dass die Gummibärchen mit zunehmender Salzkonzentration immer weiter schrumpfen.
Für seine anschauliche und visuell eindrucksvolle Arbeit wurde Nour mit dem 3. Preis im Fachgebiet Chemie ausgezeichnet.
Wir freuen uns sehr mit allen Teilnehmenden und wünschen Charlotte viel Erfolg beim Landeswettbewerb!
Britta Platz