Seit 2005 begehen zahlreiche Staaten den 27. Januar als „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“, da an diesem Datum im Jahr 1945 das Konzentrationslager Auschwitz durch Truppen der Roten Armee befreit wurde.
Im vergangenen Jahr wurde dieser Gedenktag das erste Mal auf Initiative von Frau Nomrowski und Frau Rischmüller zum Anlass genommen, ein stadtweites Zeichen gegen das Vergessen zu setzen, indem alle in Hildesheim verlegten Stolpersteine von Schüler:innen des Andreanum geputzt wurden. Drei weitere Gymnasien beteiligten sich an der Aktion und säuberten die Stolpersteine vor ihren eigenen Schulen. In diesem Jahr führte nun das Mariano-Josephinum die große Putzaktion in der Stadt durch.
Wie im letzten Jahr schon, nahm sich die SV der Aufgabe an, stellvertretend für die Schüler:innenschaft unserer Schule die 19 vor dem Hauptgebäude des Andreanum (und den einen vor der Michaeliskirche) verlegten Stolpersteine zu putzen. Das anwesende Publikum, Schüler:innen des 10. Jahrgangs, hörte währenddessen dabei zu, wie Moritz Woithe und Marlene Stosch die Biografien der ehemaligen jüdischen Andreaner Hans Dammann und Michael Wilhelm Dux vortrugen, die beide im Zuge nationalistischer Deportationen ums Leben kamen. Jannis Dill, der die Veranstaltung moderierte, verlieh der Hoffnung Ausdruck, dass das tägliche Vorbeigehen an diesem Erinnerungsort doch die eine oder den anderen immer mal wieder dazu brächte, an die Opfer der Nationalsozialisten zu denken, unabhängig davon ob diese wegen ihres Glaubens oder aus anderen Gründen verfolgt worden seien. Vor allem aber seien die Stolpersteine auch Mahnung und Appell, gerade in diesen Tagen rechtsextremen Tendenzen, Hass gegenüber Minderheiten und jeglichen Gedanken an Ausgrenzung entschieden entgegenzutreten. Als symbolischen Abschluss der Aktion legten die SV-Mitglieder Rosen an den Stolpersteinen nieder.
Markus Becker