„Leute wie wir…“

 „Leute wie wir“ – so formulierte es SV-Sprecher Jannis Dill – seien die jüdischen Schüler:innen und Schüler gewesen, an die die vor dem Andreanum verlegten Stolpersteine erinnern; „Leute wie wir“, die unter der Herrschaft der Nationalsozialisten plötzlich nicht mehr in Deutschland willkommen waren, ausgegrenzt, verschleppt und letztlich getötet wurden; „Leute wie wir“, die am Andreanum ihre Reifeprüfung ablegten und den Weg in die von ihnen angestrebten Berufe fanden, wie die von Marlene Stosch und Moritz Woithe verlesenen Biografien zeigten:

Otto Wolfes machte nach dem Schulabschluss 1904 eine Karriere als Arzt, bevor er über Lodz nach Auschwitz und Dachau deportiert wurde, wo er letztlich unter menschenunwürdigen Zuständen verstarb, und Julius Elias besuchte das Andreanum bis 1892 und war danach als Kaufmann im elterlichen Textilgeschäft tätig. Er wurde nach einem Aufenthalt im KZ Buchenwald über Ahlem in das Ghetto Theresienstadt deportiert und verstarb dort.

Es ist der 27.1., der Internationale Holocaust-Gedenktag, der Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz, der sich 2025 zum 80. Mal jährt, der auch in diesem Jahr den Anlass dafür bot, dass Mitglieder der SV zum Lappen griffen. Vor den Augen von Schüler:innen und Schülern des 10. Jahrgangs sowie der Q2 wurden die Stolpersteine vor dem Eingang gesäubert und wieder zum Glänzen gebracht, während parallel die beiden genannten Biografien verlesen wurden.

Nach einer anschließenden Schweigeminute legten 10 Schülerinnen und Schüler Rosen um die Stolpersteine nieder. An den Rosen sind Begriffe wie „Freiheit“, „Respekt“ oder „Vertrauen“ zu lesen – Werte, die elementar für das „Miteinander“ von Menschen sind und die es für die Zukunft als Grundlagen einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft, in der Ausgrenzung und Hass keinen Nährboden finden, unbedingt zu schützen gilt.

 

Markus Becker

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