Christoph Biemann wurde 1952 in Ludwigslust in der DDR geboren. Seine Eltern waren Hans Christian und Ute Biemann. Sie arbeitete im Labor und er war Bankkaufmann. Christoph floh mit seiner Familie im Alter von zwei Jahren über die Elbe in die BRD. Die Familie zog nach Hildesheim in den Sachsenring. In diesem Zeitraum wurde auch Christophs Schwester geboren.
Mit Freunden aus der Nachbarschaft gründete Christoph den Klub „Helfen und Zusammenhalten“, der ein gemeinsames Zusammenhalten stärkte. Im Alter von sechs wurde Christoph in die Grundschule Nord eingeschult. Kurz darauf starb sein Vater.
Früh zeigte Christoph Interesse an Biologie und plante eine Zukunft als Biologe, doch liebäugelte er auch mit dem Fernsehen. Nach der Grundschule besuchte Christoph das Andreanum und wurde unter anderem Schülersprecher. Bei einem Auslandsjahr der zwölften Klasse in den USA lernte Christoph als Gasthörer die Lehrweise an der Harvard Universität kennen. Er konzentrierte sich nun auf einen Berufsweg bei Film und Fernsehen und drehte bereits kleine eigene Werke.
In der dreizehnten Klasse besuchte neben der Schule einen Lehrgang Medienpädagogik an der pädagogischen Hochschule Hildesheim. Nach seinem Abitur 1971 studierte Christoph an der HFF München Film und Fernsehen und spezialisierte sich auf Kinderfernsehen. Mit einer Studiengruppe hatte Christoph damals bereits die Gelegenheit, für Gerd Müntefering eine Folge der „Sendung mit der Maus“ nach eigenen Vorstellungen zu drehen. Diese handelte von einem Postboten und seiner Familie, wobei den jungen Studierenden wichtig war, Menschen persönlich zu zeigen.
Christoph machte während der Studienzeit drei Praktika beim ARD-Studio Rom, beim norwegischen Kinderfernsehen und beim WDR. Nach seinem Abschlussfilm, den Christoph mit einer Schulklasse in Hildesheim drehte, ging Christoph zum WDR. Er produzierte zunächst einige Folgen für die Serie „Hier ist Köln“, bis er 1978 erneut zur „Sendung mit der Maus“ kam. Dort arbeitete er als freier Regisseur bis 1983 hinter der Kamera. Danach war er auch vor der Kamera zu sehen, zuerst beim Überqueren eines Flusses. 1988 trug Christoph beim Dreh über die „Atommaus“ über mehrere Tage den hinweg den mittlerweile „ikonischen“ grünen Pullover, weil er diesen doppelt besaß. Fortan war dieser Christophs Markenzeichen. Nun wurde Christoph für Messen und Werbung gebucht und engagierte sich leidenschaftlich im Bereich Kinder und Jugendfernsehen. Im Jahr 1989 gründete Christoph Delta TV und produzierte seine Folgen der Sendung mit der Maus nun selbst. Darauf fing er ein Jahr später an, seine Folgen auch selbst zu kommentieren.
Ehrenamtlich engagiert er sich bei verschiedensten Hilfsorganisationen und schrieb 2003 sein erstes Buch, „Christophs Experimente“. Christoph erhielt über 50 Preise für seine Leistung im Kinderfernsehen, unter anderem den Adolf-Grimme-Preis und das Bundesverdienstkreuz.
Bis heute ist Christoph Biemann für die Sendung mit der Maus tätig. Er findet Inspiration für neue Geschichten, recherchiert, fährt zu den Drehorten und dreht. Am Ende des Jahres sind auf diese Weise neue Lach- und Sachgeschichten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene entstanden. Zukünftig plant Christoph weiter bei der Maus zu bleiben und seinen Fans neue Folgen zu liefern.
Paul Machens, Q1 (2021/2022)