Julius Isaak Israel wurde am 01.09.1881 als einziger Sohn des Kaufmannes Max Israel und dessen Frau Georgine Israel (geb. Neufeld) in Lemgo geboren. Sein Vater war während seiner Geburt abwesend, da er zu dieser Zeit wahrscheinlich schon in Hannover verstorben war. Sowohl sein Vater als auch seine Mutter gehörten der mosaischen Religion an.

Seine Kindheit verbrachte Julius Isaak Israel mit seiner Mutter Georgine Israel in Hildesheim, da sie schon zwei Monate nach seiner Geburt nach Hildesheim in die Straße Gelberstern 1090 (später Gelber Stern 5) umzogen. Mit 9 Jahren startete Julius Isaak Israel im Jahr 1891 seine schulische Laufbahn am königlichen Gymnasium Andreanum. Am Andreanum blieb er sechs Jahre, bis er diese dann 1897 mit dem Abschluss der Untersekunda verließ. Er war ein durchschnittlicher Schüler, der vorwiegend die Noten „gut“ und „genügend“ bekam.

Nach seinem Schulabschluss blieb er noch einige Jahre in Hildesheim wohnhaft und arbeitete dort, während der Jahre 1901 und 1902, als Bankberater, bevor er dann 1928 nach Frankfurt am Main umzog. Dort lebte er bis zu seiner Deportation 1938. Während dieser Zeit zog er drei Mal innerhalb Frankfurts um und besaß dort von 1928 bis 1932 einen Seifen- und Lebensmittelgroßhandel. Danach war er als Vertreter und im Seifenvertrieb tätig.

Julius Isaak Israel hatte während seines Lebens zwei Ehefrauen. Seine erste Frau war vermutlich Rosa Sara Wangenheim (geb. Karsen). Sie gehörte ebenfalls der mosaischen Religion an, war auch in Frankfurt am Main ansässig und verstarb während der Shoah durch einen Suizid. Mit seiner zweiten Ehefrau Hilda Israel (geb. Breitenöder), die er am 27.04.1928 heiratete, bekam er am 20.04.1929 seinen einzigen Sohn, Werner Israel. Hilda und Werner Israel verstarben vermutlich nicht in Folge der Shoah, da Hilda Israel der evangelischen Religion angehörte.

Am 16. November 1938 wurde Julius Isaak Israel, wahrscheinlich in Folge der Reichspogromnacht, in Frankfurt am Main verhaftet. Drei Tage später, am 19. November, wurde er dann im Konzentrationslager in Dachau inhaftiert. Sein Aufenthalt im KZ Dachau war dabei allerdings nur von kurzer Dauer, da er schon am 02.12.1938 vor Ort ermordet wurde. Begraben wurde er auf dem israelitischen Friedhof an der Garchinger Straße in München.

Karina Rudolph, Q1 (2020/2021)