Pflanzaktion zum Jubiläum

Hildesheim/Groß Escherde - Zum Jubiläum pflanzen Schülerinnen und Schüler des Hildesheimer Gymnasiums mehr als 1000 Bäume. Und tragen dazu bei, den Wald nach dem Ende der Fichten durch Trockenheit und Borkenkäfer für die nächsten Jahrzehnte fit zu machen.

Johanna und Mathea haben eine Mission und die nehmen die beiden Fünftklässlerinnen sehr ernst. Mathea treibt mit der Bohrmaschine ein tiefes Loch in den Waldboden, ihre Klassenkameradin steckt einen langen Bambusstab in die Öffnung. Damit für jeden klar ist: „Vorsicht! Hier steht ein kleiner Lärchen-Setzling.“ Der und Hunderte andere sollen, wenn alles gut geht, in einigen Jahrzehnten einmal so hoch werden wie die prächtigen, 60 Jahre alten Lärchen auf einer Fläche nebenan. Und so dafür sorgen, dass wieder ein dem Borkenkäfer zum Opfer gefallenes Stück Hildesheimer Wald nicht länger kahl bleibt, sondern wieder wird, was es einmal war: Wald eben.


800 + x Bäume fürs Andreanum

Auf dem Areal an einem Südhang unterhalb des höchsten Punktes des Hildesheimer Waldes herrscht am Samstagvormittag reges Treiben. Viele Kinder und Jugendliche sind emsig dabei, Pflanzlöcher zu graben und nur wenige Dutzend Zentimeter hohe Setzlinge dort zu platzieren. Es sind aktuelle und ehemalige Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Andreanum. Im Rahmen des 800-jährigen Jubiläums der Schule wollen sie „800 + x“ Bäume pflanzen. Das „x“ steht dabei symbolisch für das Andreaskreuz, das Wahrzeichen der Hildesheimer Schule. Es werden am Ende deutlich über 1000 Bäume.

Und die rund 70 Schüler arbeiten sich fleißig Reihe für Reihe voran, wie Sechstklässler Paul: „Es gab eine Rundmail in der Schule, man konnte sich freiwillig melden, das habe ich gemacht“, berichtet der Junge, der nach einer Stunde schon auf 15 gepflanzte Lärchen kommt. Emsig haut er mit der Spitzhacke immer neue Pflanzlöcher in den Boden, profitiert dabei von Erfahrungen, die er zu Hause gesammelt hat: „Wir haben da schon Büsche gepflanzt und Platten gelegt.“


Lärchen und Douglasien ersetzen die toten Fichten

Paul, Mathea und Johanna sind dabei nicht nur Teil eines Jubiläums-Projektes des Andreanums – sondern leisten ihren Beitrag zu einem regelrechten Jahrhundert-Vorhaben: Der Wiederaufforstung des Hildesheimer Waldes an Stellen, an denen einst Fichten standen, die aber durch Trockenheit und Borkenkäfer-Befall abgestorben sind. 

Ein ehemaliger Lehrer vom Andreanum hatte den Kontakt zur Forstgenossenschaft Klein Escherde hergestellt, der ein großer Bereich im westlichen Teil des Hildesheimer Waldes gehört. Die Forstgenossenschaft arbeitet in dem Gebiet seit Jahren daran, dass der Wald wieder zu Wald wird. Oberhalb des jetzt von den Andreanern beackerten Bereichs erheben sich inzwischen fünf Jahre alte Douglasien mittlerweile deutlich über Farne und Unterholz, auf einem Abschnitt nebenan hatten die Klein Escherder erst im Vorjahr ebenfalls Lärchen gepflanzt. „Bäume also, die resistenter gegen Trockenheit sind als Fichten“, wie Gerfried Broyhan-Klöpper und Hermann Buerstedde von der Forstgenossenschaft feststellen.


Holz für die Urenkel?

Sie haben die Pflanzaktion des Andreanums akribisch vorbereitet. So haben sie die auf der vorgesehenen Fläche wuchernden Farne und andere Gewächse entfernt und die Fläche anschließend mulchen lassen. Damit die kleinen Lärchen aber überhaupt eine Chance haben, müssen in den ersten vier Jahren immer zweimal im Jahr fleißige Helfer anrücken, um dem nachwachsenden Farn zu Leibe zu rücken. „Wir kommen also immer wieder hierher“, kündigte Lehrerin Annegret Warneke an. 

Später können sich die jungen Bäume dann allein durchsetzen. „Und eure Enkel oder Urenkel werden vielleicht einmal Schränke oder Fenster aus dem Holz von Bäumen kaufen, die ihr heute gepflanzt habt“, blickte Gerfried Broyhan-Klöpper voraus.

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