Die Weltbevölkerung wächst. Damit ergeben sich auch ökologische Herausforderungen, da fossile Rohstoffe nur endlich zur Verfügung stehen, der Klimawandel unter Beibehaltung des Verhaltens sich auf keinen Fall abwenden lässt und Nutzflächen begrenzt vorhanden sind und überbewirtschaftet sind bzw. sein werden. Lösungsideen aus der aktuellen Forschung zu diesen Themen bietet die Ausstellung „Bioökonomie“ auf der MS Wissenschaft, die wir (die Klasse 8E1) im Hildesheimer Hafen besucht haben. 

Auf sehr anschauliche Weise aufbereitet, lud die Ausstellung mit vielen interaktiven Angeboten zum Schauen und Lesen und Ausprobieren ein.

Besonders beeindruckend fanden wir neben vielen anderen Dingen die Idee, Kaffeetassen aus beim Kaffeekochen produziertem Kaffeesatz herzustellen. In diesem befinden sich immer noch die so genannten „Kaffeefasern“, die in den Kaffeebohnen für Stabilität sorgen und sie binden. Wenn man also den Kaffeesatz mit weiteren pflanzlichen Fasern mischt, gelingt es, eine keramikähnliche Tasse herzustellen, die genauso stabil ist. 

Blumentöpfe oder Tabletts lassen sich auch aus Hanf und weiteren pflanzlichen Fasern produzieren. Die Blumentöpfe kann man beim Pflanzen dann entweder entfernen und sie dementsprechend wiederverwenden oder gleich mit einpflanzen, da sie biologisch abbaubar sind. Die Tabletts sind zudem weniger anfällig für Flecken. So hat man etliche Alternativen zu Plastik und weiteren Kunststoffen, sodass man letztlich viel Müll vermeiden kann.

Ganz andere Aspekte wurden beim Thema „Aquakultur“ beleuchtet. Aquakultur ist die kontrollierte Zucht von aquatischen Organismen, insbesondere Fischen, Muscheln und Algen. Eigentlich sind diese Aquakulturen gut für die Umwelt, da sie verhindern, dass die Meere leergefischt werden. Weiterhin sind sie wirtschaftlich interessant, weil immer genügend Produkte (Fische etc.) vorhanden sind. Doch auch wenn all dies schön und gut klingt, gibt es sehr viele und wichtige Nachteile dieser Art von Tierzucht. Zum Beispiel werden die Fische, wenn sie krank, sind mit Medikamenten gefüttert. Da sehr viele Fische auf engem Raum leben, passiert dies leider häufiger. Die Medikamente sind dann sowohl im Fisch den wir anschließend essen als auch im Wasser welches von Zeit zu Zeit gewechselt werden muss und in die Meere gepumpt wird. 

Auch wenn dieses Wasser gefiltert wird, lassen sich die Medikamente oder zumindest Rückstände nicht aus dem Wasser entfernen. Deshalb haben Wissenschaftler ein System entwickelt, welches die nachhaltige Zucht von Fischen, Muscheln und Algen garantiert.

Die Abfallprodukte der Fische werden von Muscheln gefiltert und verwendet. Algen nutzen wiederum die gelösten Nährstoffe zum Wachsen. So entsteht noch mehr Biomasse und gleichzeitig wird das Wasser gereinigt. Sämtliche Tiere und Pflanzen können als Ressource für weitere Produkte verwendet werden. Das sorgt nicht nur für eine gute Umweltverträglichkeit, sondern erhöht auch die Wirtschaftlichkeit der Anlage.

Wir haben uns noch einmal genauer die verschiedenen Ernten der Produktionen angeschaut. So wird z.B. aus der Fischproduktion nicht nur Fischfilet, sondern auch Medizinprodukte (für chronische Wunden und für Wunden, die über mehrere Monate nicht abheilen) und Fischöl (ein Nahrungs­ergänzungsmittel) gewonnen.

Auch bei der Muschelproduktion besteht die Ernte aus wesentlich mehr als nur dem Muschelfleisch. Aus manchen Muscheln kann man auch Nahrungsergänzungsmittel und Pharmaka gewinnen. Weiterhin enthält Muschelkalk viel Kalzium und wird daher als Tierfutter verwendet.

Algen dienen als hervorragende Lebensmittelinhaltsstoffe, wie zum Beispiel alternative vegane Gelatine in Tortenguss. Sie werden auch als Pharmaka und in Kosmetika wie Feuchtigkeitscreme benutzt. Aus Algen können auch Textilfasern hergestellt werden. Sie haben außerdem einen Anti-Aging-Effekt und UV-Schutz.

In der Ausstellung konnte man darüber hinaus auch noch über Popcorn als Baumaterial, Papier aus Gras, Insekten als Alternative zu Fleisch und anderen Lebensmitteln, das Wunderholz „Bambus“ und vieles mehr staunen.

Johanna Naas, Trang Nguyen, Jannes Trüter sowie Nadine Reddersen und Markus Becker

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